Tag der Deutschen Einheit 2025: Saarbrücker Fest mit Anke Rehlinger und Neustadts Freiheits‑Touren

Oktober 3, 2025 0 Kommentare Marius Riedel

Der Tag der Deutschen Einheit 2025 wird vom 2. bis 4. Oktober im Südwesten Deutschlands groß gefeiert, wobei das zentrale Bundesfest in Saarbrücken (Saarland) stattfindet. Unter dem Leitmotiv „Zukunft durch Wandel“ eröffnet die Anke Rehlinger, Bundesratspräsidentin des Bundesrates am Donnerstag, dem 2. Oktober, das offizielle Pavillon‑Programm. Parallel dazu lockt die Neustadt an der Weinstraße (Rheinland‑Pfalz) Besucher mit historischen Führungen und einer gemeinsamen Gesangsparty am Platz.

Hintergrund und Motto des Einheitstags 2025

Der 35. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung stand bislang immer im Zeichen von Erinnern und Ausblick. Dieses Mal soll das Motto „Zukunft durch Wandel“ nicht nur ein Wortspiel sein, sondern ein Aufruf, die regionale Vielfalt als Motor für gesellschaftlichen Fortschritt zu verstehen. Saarland‑Politiker*innen betonten, wie der Wandel nach dem Zweiten Weltkrieg die saarländische Identität prägte – von der Kohle‑ zur Kultur‑ und Dienstleistungsregion.

In Neustadt an der Weinstraße knüpft man an die demokratischen Wurzeln des Hambacher Fest von 1832 an, das als Geburtsstunde der deutschen Freiheit gilt. Die Stadt hatte im Mai 2025 bereits den 38. Rheinland‑Pfalz‑TagNeustadt ausgerichtet – ein Highlight, das über 200 000 Besucher anzog.

Bundesrat‑Pavillon in Saarbrücken: Programm und Akteure

Der offizielle Bundesrat‑PavillonSaarbrücken öffnete um 15:15 Uhr seine Türen. Neben interaktiven Formaten wie „BundesRaten“ – ein Quiz‑Spiel, bei dem Besucher Fragen zu Verfassungs‑ und Europathemen beantworten – wurden mehrere Diskussionsrunden angeboten.

Um 16:10 Uhr trafen sich Staatssekretärinnen und Staatssekretäre aus sieben Bundesländern: Jutta Bieringer (Mecklenburg‑Vorpommern), Stephan König (Thüringen), Thorsten Bischoff (Saarland), Nancy Böhning (Bremen) und Dr. Matthias Roßbach (Nordrhein‑Westfalen). Sie diskutierten, wie die föderale Zusammenarbeit die digitale Zukunft des Landes gestalten kann.

Die zweite Runde um 16:30 Uhr brachte Vertreter aus Berlin, Baden‑Württemberg, Schleswig‑Holstein, Sachsen‑Anhalt und Sachsen zusammen – ein Schaufenster für die Vielfalt des Bundesrates. Der Abend klang mit einem Jazz‑Workshop der 2. Chance Saarland e.V. aus, die von 18:00 bis 18:35 Uhr das Thema „What is Jazz?“ behandelten.

Neustadt an der Weinstraße: Historische Touren und Kirchenbesuch

Am Samstag, dem 3. Oktober, startete um 16:00 Uhr die kostenpflichtige Führung „Freiheitsträume“ am Hetzelplatz 1. Für 10,00 € führt ein erfahrener Stadtführer Besucher durch das historische Zentrum und erklärt die Bedeutung des Hambacher Festes – damals versammelten sich etwa 30.000 Menschen im Hambacher Schloss, um Freiheit, Einheit und die Abschaffung der Fürstenherrschaft zu fordern.

Zur selben Zeit öffnen die Tore der Stiftskirche für Touren (Preis: 5,00 €). Interessierte können den Südturm besichtigen, wo ein früher Turmwart einst lebte, und die größte gegossene Stahlausgussglocke der Welt im Nordturm bewundern. Die Kombination aus religiösem Erbe und politischer Geschichte macht den Rundgang zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

Musikalische Abschlussfeier „Deutschland singt und klingt“

Der krönende Abschluss des Einheitstags in Neustadt findet von 18:45 bis 20:00 Uhr auf dem Marktplatz statt. Unter dem Titel „Deutschland singt und klingt“ singen tausende Besucher gemeinsam Lieder, die vom Wunsch nach Freiheit bis zu europäischer Einheit reichen. Das Repertoire umfasst Klassiker wie „Wind of Change“, „Über sieben Brücken“, das „Hambacher Lied“ (1.  und 7. Vers) sowie internationale Hymnen wie „Go Down, Moses“ und „Hevenu Shalom Alechem“.

Die Veranstaltung soll nicht nur die regionale Kultur präsentieren, sondern ein Gefühl von Zusammengehörigkeit schaffen – ein Echo der 38. Rheinland‑Pfalz‑Tag‑Erfolge, die bereits im Mai Zehntausende zusammenbrachten.

Blick in die Zukunft: Bedeutung für Saarland und Rheinland‑Pfalz

Die Veranstalter betonen, dass die diesjährigen Feierlichkeiten ein Testlauf für größere Bundes‑Events sein könnten. Saarland will sich als „lokales Herzstück“ für nationale Feiertage positionieren, während Rheinland‑Pfalz die positive Resonanz des Mai‑Festes nutzt, um weitere kulturelle Investitionen zu rechtfertigen.

Für die Tourismusbranche sind die Zahlen bereits vielversprechend: Das Bundesrat‑Pavillon erwartet rund 50 000 Besucher, die lokalen Gastronomiebetriebe könnten dadurch Umsätze von mehreren Millionen Euro generieren. Gleichzeitig soll die Bürgerbeteiligung – etwa durch die Diskussionsrunden – das demokratische Bewusstsein stärken, ein Ziel, das in den Leitlinien von Bundesrat und Landesregierungen verankert ist.

Frequently Asked Questions

Wie beeinflusst das Motto "Zukunft durch Wandel" die Programmauswahl?

Das Motto spiegelt sich in allen Angeboten wider – von interaktiven Quiz‑Formaten im Bundesrat‑Pavillon bis hin zu Diskussionen über Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ziel ist, Besucher zu zeigen, dass Wandel nicht nur historisch, sondern auch aktuell gestaltet wird.

Wer kann an den Führungen "Freiheitsträume" und den Kirchenrunden teilnehmen?

Beide Programme stehen allen Interessierten offen – Familien, Schulklassen und Touristen. Die Teilnahme ist kostenpflichtig (10 € bzw. 5 €), aber die Einnahmen fließen in die Instandhaltung kultureller Stätten und die weitere Ausrichtung von Demokratie‑Events.

Welche Bundesländer sind im Bundesrat‑Pavillon vertreten?

In den Diskussionsrunden sprachen Vertreter aus Mecklenburg‑Vorpommern, Thüringen, Saarland, Bremen, Nordrhein‑Westfalen, Berlin, Baden‑Württemberg, Schleswig‑Holstein, Sachsen‑Anhalt und Sachsen. Damit wird die föderale Vielfalt Deutschlands sichtbar.

Wie groß ist die erwartete Besucherzahl im Saarbrücker Bundesrat‑Pavillon?

Die Organisatoren rechnen mit rund 50 000 Gästen über die drei Tage. Das entspricht einer hohen Auslastung für das Stadtzentrum und stärkt die lokale Wirtschaft nachhaltig.

Welche Bedeutung hat das Hambacher Fest für die heutige Feier?

Das Hambacher Fest von 1832 gilt als Wiege der deutschen Demokratie. In den Führungen wird erklärt, wie das historische Ereignis die heutige Freiheit und den Einheitstag inspiriert – ein roter Faden, der die Besucher von der Geschichte bis zur Gegenwart führt.

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